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1. Geschichte des brandenburgisch-preußischen Staates und der Neuzeit seit dem Westfälischen Frieden - S. 148

1906 - Münster in Westf. : Schöningh
148 Von hchster Bedeutung fr das Kunsthandwerk wurde das von Bttger iu Meien erfundene Porzellan und die Fayence von Delft. Nicht blo die Herstellung von Egeschirren nahm einen nie geahnten Aufschwung; die Porzellanmasse diente auch zur Darstellung zierlicher Schfer. Miniaturkavaliere und feiner kleinen Damen, Wand-leuchtet und Standuhren in den wunderlichsten Zierformen. Hisch im Zopfstil. Die Wissenschaften. I. Die Philosophie. Die materialistische Ansicht der Eng-lnber Locke und Hume, der Vter der sogenannten Aufklrung (S. 119), wurde von den Franzosen Voltaire, Diderot, d'aletnbert und anderen weiter entwickelt. Sie behaupteten, da es kein ber-sinnliches Leben gebe, und da die seelischen Erscheinungen nur Ttigkeitsformen der sinnlichen Krperw elt seien. Ihnen gegenber lehrte der Begrnder der beutfchen Philosophie Gottfrieb Leibniz in seiner Theobice (Rechtfertigung Gottes), ba der Geist vom Krper unabhngig sei, die geoffenbarte Wahrheit der den Verstand hinausgehe, ihm aber nicht widerspreche. Immanuel Kant, Professor der Philosophie in Knigsberg, war unstreitig der grte Denker seiner Zeit. In seinem Werke: Kritik der reinen Vernunft" stellt er die Vernunft als unabhngig von aller Erfahrung hin. Die hchsten wegrisse: Gott. Freiheit und die Unsterblichkeit der Seele

2. Geschichte der Römer für Gymnasien und den Selbstunterricht - S. 187

1849 - Münster : Coppenrath
187 Erklärung, ob er die Eroberung wieder herausgeben wolle oder nicht. Und als der König durch Ausflüchte auszuweichen suchte, zog der Gesandte um ihn einen Kreis mit den Worten: „Bevor du aus diesem Kreise trittst, mußt du dich entscheiden!" Darüber erschrak der König so sehr, daß er auf der Stelle nachgab. Nach dessen Tode hielten die Römer den eigentlichen Thronerben Demetrius als Geißel zu Rom zurück, und setzten den neunjäh- rigen Antiochus V. ein, um die Vormundschaft über den Unmün- digen führen zu können; aber Demetrius entfloh aus Rom und bemächtigte sich seines Thrones. Ägypten theilten sie unter die beiden Brüder Philometor und Physkon, um das Reich durch Zerstückelung zu schwächen. Durch jene Siege, welche die Herrschaft der Römer im Osten ausbreiteten, war eine außerordentliche Beute in den rö- mischen Staatsschatz zusammengeflossen. Insbesondere hatte Ämi- lius Paulus in seinem prunkvollen Triumphzuge eine so große Masse des geprägten und ungeprägten Goldes und Silbers, der Edelsteine und anderer Kostbarkeiten mit aufgeführt, daß von nun an, zum Nachtheile der Sitten, des Ackerbaues und des häuslichen Glückes, alle Steuern für römische Bürger in Italien hundertvierundzwanzig Jahre hindurch aufhörten. Der dritte punische Krieg. 149—146 §. 45. Karthago's Untergang. 146. Jetzt schien endlich auch die passende Zeit gekommen zu sein, den letzten Schlag gegen das verhaßte Karthago auszufüh- ren. Während des fünfzigjährigen Friedens hatte dieses durch seinen noch immer nicht unbedeutenden Seehandel und durch den Verkehr mit dem Innern Afrika's allmälig sich wieder erholt und- war zu einem Wohlstände gelangt, der die neidischen Blicke der Römer bald wieder auf sich zog. Es beunruhigte sie, diese alte Nebenbuhlerin zu einer neuen gefährlichen Macht aufblühen zu sehen, und schon ließen im Senate Stimmen sich vernehmen, die, um alle Besorgniß für die Zukunft zu heben, Karthago's

3. Geschichte der Römer für Gymnasien und den Selbstunterricht - S. 342

1849 - Münster : Coppenrath
342 Tyrannen genannt. Viele dieser kleinen Imperatoren vernich- teten sich in gegenseitigen Kriegen. Zu diesen äußeren Feinden gesellten sich noch Hungersnoth und Pest, die mehre Jahre hin- durch im Innern wütheten. Unter den sogenannten dreißig Ty- rannen war auch Odenathuo, welcher durch Umsicht und Heldenmuth die Perser zurückschlug und in Syrien eine unab- hängige, von Künsten und Wissenschaften gehobene Herrschaft, das Reich Palmyra, stiftete. Vom Kaiser Gallienus wurde er sogar zum Mitregenten erwählt. Nach seinem Tode führte die Herrschaft über Palmyra seine Gemahlin, die berühmte Ze - nobia, eine zweite Semiramis, bis zum Jahre 273 fort. — Die illyrischen Legionen hatten den Feldherrn Aureolus zum Kaiser ausgerufen; und als Gallienus in Mailand war, kam dieser durch Meuchelmord um. Sterbend empfahl Gallienus seinen besten Feldherrn, den Dalmatier Claudius, zum Nach- folger. Aurelius Claudius (268—270). Seine Regierung war kurz, aber von ungemein nützlicher Thätigkeit, indem er das Reich wiederherzustellen suchte. Er nahm Mailand ein und ließ den Usurpator hinrichten. Wie einst Marius, so rettete Claudius Italien von den Barbaren, indem er die Alemannen am Gardasee (laeus Lenaou«) auf's Haupt schlug. Dann zog er gegen das große über 300,000 Mann starke Gothenheer in Mösien und brachte ihm bei Naissus eine empfindliche Nieder- lage bei. Die Reste der am Hämus eingeschlossenen Gothen kamen durch Hunger und Pest um. Der Kaiser selbst erlag zu Sirmium an der Donau der herrschenden Seuche. Die Garni- son zu Aquilesa wählte den Bruder des Claudius, den Quin- ssllus, zu feinem Nachfolger. Sobald dieser aber erfuhr, daß das Hauptheer an der Donau nach Claudius Willen den aus- gezeichneten Feldherrn Aurelian zum Kaiser erhoben hatte, machte er freiwillig seinem Leben ein Ende. Domitiuö Aurelianus (270 275) war ein ernster, strenger Kriegesheld, der mit militärischer Gewalt die Ordnung und Einheit des Reiches wiederherstellen wollte 3). Er schlug 3) Vir in hello potens, animi tarnen imrnodici et ad crndelitatein propensioris. Eutrop. Ix. 13. — Er führte den Beinamen „Schlagzul" (manu ad kenum).

4. Die alte Geschichte - S. 32

1872 - Münster : Coppenrath
32 ihre Kleider. Da liefen alle schreiend davon. Sie glaubten, das fremde Thier wolle sie beien und verfolge sie noch mit seinem schwarzen Hauche. Am ntzlichsten wurde das Feuer fr die Bearbeitung der Metalle. Es gibt Lnder, z. B. Spanien, wo in alten Zeiten Gold, Silber, Kupfer und andere Metalle in solcher Menge waren, da sie aus der Oberflche der Erde hervorschimmerten. Der Regen hatte die Erde weggesplt, und groe Stcke dieser Metalle lagen nun offen da. Aber diese kostbaren Erzeugnisse, die bei uns so hohen Werth haben, wurden damals als un-ntze Masseil kaum beachtet. Von dem blinkenden Golde und Silber hauete man sich wohl Stcke mit einem Steine herunter und hing sie sich zum Putze um. Dagegen mute gewi das harte Eisen, welches gar nicht glnzt und doch von allen Me-tallen das ntzlichste ist, lange unbenutzt liegen bleiben. Wir finden deshalb auch, da in alten Zeiten das Kupfer weit mehr im Gebrauche war, als das Eisen, selbst da man das Feuer schon kannte. Mit der Zeit jedoch lernte man auch das harte Eisen im Feuer bearbeiten. Seitdem konnte man alle frheren Werkzeuge, besonders den Pflug, weit bequemer und dauerhafter machen und fo den Ackerbau um vieles vervollkommnen. Als die ersten nthigsten Bedrfnisse befriedigt waren, erfanden die Menschen auch Manches, was dazu dient, das Leben zu erheitern und zu verschnern. Denn das Gefhl fr das Schne und fr die erheiternden Knste des Lebens ist dem Menschen angeboren und erwacht immer, sobald er jener ersten Sorge berhoben ist. So erfand schon Jubal eine Art von Harfe und Either. 12. Entstehung der ersten Staaten. Wie in der Beschftigung mit dem Ackerbau alle Cultur wurzelt, so haben sich in ihr auch die ersten Staatsverhltnisse gebildet. Der Ackerbau fhrte ja zu festen bleibenden Wohn- i

5. Die alte Geschichte - S. 84

1872 - Münster : Coppenrath
84 sie das geische Meer hinauf, von den griechischen Ksten und Inseln nach den kleinasiatischen Ksten und grndeten verschie-dene Kolonien. Als aber die Griechen selbst ein seefahrendes und mchtiges Volk wurden, wandte sich ihr Handel nach der nordafrikanischen Kste. Hier, wo jetzt Tunis, Algier und Tripolis liegen, grndeten sie viele Städte, unter anderen Utlka, Adrumetum, Hippo, Tunis, Gro- und Klein-Lep-tis und, die wichtigste von allen, Karthago. Diesen gegen-ber legten sie auch auf den Inseln teilten und Sardinien Kolonien an. Aber am wichtigsten war ihr Handel nach Spanien. Wohl mochten sie staunen, als sie zum erstenmal den Voden dieses Landes betraten. Hier lagen Gold, Silber und andere kostbare Metalle offen am Tage, und ganze Massen hiervon schleppten sie auf ihre Schiffe. Alle alten Gerthe aus Holz, Stein oder Eisen wurden zurckgelassen und mit goldenen oder silbernen vertauscht. Sogar ihre hlzernen mit Blei gefllten Anker wurden mit Gold und Silber gefllt. Die alten Einwohner des Landes, die den Werth dieser kostbaren Metalle nicht kannten, wunderten sich hoch auf, als sie die fremden Männer so gierig darnach greifen sahen. Sie trugen ihnen genug entgegen und tauschten sich dafr allerlei bunte Kleinig' ketten ein. Die Phnizier lieen es sich iit diesem Goldlande guter Dinge sein und durchstreiften es von einem Ende zum anderen. Das sdwestliche Spanien, in welchem das meiste Gold und Silber gefunden wurde, nannten sie Tarsis oder Tartessus. Hier war der Hanpisitz ihrer Kolonien; hier grn-beten sie unter andern Kalpe, Carteja, Gades (Kadix), Malaga (Malaga) und Hisplis (Sevilla). Selbst dem Lande sollen sie einen audent Namen gegeben haben. Frher hie es Jberta, von dem groen Flusse Jbrus, jetzt Ebro. Sie aber sollen es Spania, d. i. Kaninchenland, genannt haben; denn Span bedeutet in ihrer Sprache Kaninchen. ^ ging nmlich die Sage, diese Thierchen htten so emsig dmt

6. Die alte Geschichte - S. 85

1872 - Münster : Coppenrath
85 gewhlt, da ganze Huser davon einstrzten. Aber die Ph-nizier mgen wohl selbst diese Kaninchen gewesen sein. Denn als mit der Zeit Gold und Silber von der Oberflche ver-schwanden, legten sie Bergwerke, Gruben an, und manches Haus mag da wohl wegen des locker gewordenen Bodens zusammengestrzt sein. Lange hatte man die Sulen des Herkules (die Fetten, wo jetzt Gibraltar und Ceuta liegen) fr die Grenze der Erde im Westen gehalten. Auch der diese hinaus hatten sich die Phnizier khn auf den groen, noch nie beschifften atlan-tischen Dcean gewagt. Von der auf einer Insel nahe am festen Lande gegrnbeten Stadt Gades setzten sie ihren Handel weiter nach Norden fort. Diesen Handel aber trieben sie sehr ge-heimnivoll, um im alleinigen Besitz desselben zu bleiben. Sie verbreiteten das abschreckende Gercht: sobald man jenfeit der Sulen des Herkules komme, werde das Meer so dick wie Gallerte; durch das schlammige, mit stechendem Rohre dicht durchwachsene Wasser knne das Schiff nicht fortkommen; grau-ftge Seeungeheuer Haufen umher; kurz, hier drohe alles Tod und Verderben. Und als desungeachlet einst ein phnizischer, des Weges kundiger Schiffer sah, wie ihm ein rmisches Schiff nachfolgte, trieb er absichtlich fein Schiff fammt dem nachsegelnden auf eine Sandbank, wo sie beide scheiterten. Der Phnizier wute sich zu retten und wurde fr feine groherzige That aus dem ffentlichen Schatze zu Gabes reichlich beschenkt. Auf ihrer weiteren Fahrt nach Norden entdeckten sie Inseln, aus welchen sie das schnste Zinn fanden. Sie nannten sie deshalb Zinninseln. Es waren die Scilly- oder Sorlings-Inseln an der Sdwestspitze Britanniens. Von hier gelangten die khnen Segler an die britische Kste selbst, wo sie ebenfalls Zinn fanden. Von der jenseitigen Kste der Ostsee, aus dem jetzigen Preußen, erhielten sie auch den Bernstein, sei es, ba die Phnizier selbst dorthin kamen und ihn eintauschten, oder da sie ihn von Bewohnern der Ostsee durch Zwischen- i

7. Die alte Geschichte - S. 87

1872 - Münster : Coppenrath
I 87 Ebenso soll sie der Zufall auf die Erfindung des Glases gefhrt haben. Schiffer wollten sich am Ufer eine Mahlzeit bereiten. Und als es ihnen an Steinen zu einem Herde fehlte, nahmen sie Stcke Salpeter aus ihrer Schiffsladung und setzten ihre Tpfe darauf. Der Salpeter schmolz im Feuer, vermischte sich mit dem Sande und der Asche und bildete zum Erstaunen der Schmer einen glnzenden Strom, der, kalt geworden, den schnen durchsichtigen Stein, das Glas, gab. Anfangs wurde es nur zum Putze gebraucht und den Edelsteinen gleich geschtzt. Die Phnizier wuten hieraus allerlei blinkende Kleinigkeiten zu verfertigen, die sie bei fremden Vlkern sehr theuer ver-kauften. Nachher verfertigten sie mit Hlfe der Aegyptier auch Fenster, Spiegel und verschiedene Gefe aus demselben. Noch um die Zeit der Geburt Christi war das Glas in hohem Preise. Kein König konnte ein Haus mit Glasfenstern bezahlen. Spie-gel hatte man wohl, aber nicht von Glas, sondern von ge-schliffenem Metalle. Goldene Pokale waren gar nichts Seltenes, wohl aber glserne; diese galten fr einen ganz ungewhn-lichen Luxus. Wie viele andere Erfindungen mgen von diesem gewerblustigen, betriebsamen Vlkchen ausgegangen oder doch vervollkommnet und weiter verbreitet sein! Die Rechenkunst wird noch ausdrcklich als ihre Erfindung angegeben; der Han-del mute nothwendig auf dieselbe führen. Von ihrer Erfin-dung der Buchstabenschrift ist bereits frher Erwhnung ge-schehen. Wie sehr sie in der Baukunst erfahren waren, beweiset auch der prachtvolle Tempel in Jerusalem, welchen Salomo durch phnizische Knstler ausfhren lie, die ihm von dem Könige Hiram zugesendet waren. 30. Blthe Phniziens. Untergang desselben. Durch einen so ausgebreiteten Handel und Verkehr der alle Lnder und Meere hin waren die Phnizier nach und nach das reichste und angesehenste Volk geworden. Ihre Kaufleute/' sagt der Prophet Jsaias, sind Fürsten, ihre Krmer die Herr- I

8. Die alte Geschichte - S. 76

1872 - Münster : Coppenrath
76 diesem fehlte wieder gerade das, womit jener reichlich versehen war. Was war also der natrlichste Gedanke? Sie tauschten mit einander. Diese Art Handel ist noch jetzt bei den Wilden in Amerika. Schtzung des Werthes nach dem Augenmae bestimmt dabei den Preis. Jedoch war ein derartiges Tauschen nicht immer mg-lich. Denn wie htte man auch immer denjenigen auffinden knnen, der das, was man gerade brauchte, berflssig besa, und zugleich das wieder bedurfte, was man ihm zum Tausche anbieten konnte! Daher sahen die Menschen sich bald in die Nothwendigkeit versetzt, der ein Drittes sich zu einigen, fr dieses einen Werth festzusetzen, und nach diesem Werthmesser den Handel zu treiben. Natrlich mute es etwas sein, das nicht zu hufig gefunden wurde, nicht zu gemein war. Man mochte anfangs Stcke von sehr kostbarem Holze, prachtvolle Muscheln, ausgesuchte Frchte, z. B. Datteln, hierzu gebrauchen. Dabei blieb aber das Mittel, auseinander zu kommen, noch immer hchst unvollkommen. Wie leicht konnten die Muscheln zerbre-chen, das Holz vermodern, die Frchte in Fulni bergehen! Sobald man aber die Metalle kennen und schmelzen ge-lernt hatte, war allen Unbequemlichkeiten abgeholfen. Diese, die ihrer Ntzlichkeit und Seltenheit wegen berall geschtzt werden, die man durch Schmelzen in kleine Stcke zertheilen kann, deren jedes wieder seinen Werth hat, die wegen ihrer Hrte von langer Dauer sind und leicht von einem Orte zum anderen hinbergeschafft werden knnen; diese waren zu einem allgemeinen Werthmesser ganz geeignet. Anfangs wog man das Metall und gab es in greren oder kleineren Stcken gegen das hin, was man kaufen wollte. So tragen noch wohl jetzt Kaufleute in China dnne Silberplatten bei sich, von denen sie bei Handelsgeschften mit einer Scheere das fr die erkaufte Waare erforderliche Stck Silber abschneiden. Spterhin wurde in das Metall ein Zeichen gegraben oder gestempelt, wie viel es an Werth betrage, und noch spter geprgt, mit ver Be- I

9. Geschichte des Mittelalters - S. 271

1872 - Münster : Coppenrath
das Pulver fr eine alte Erfindung ihres Volkes aus und wollen es schon vor sechzehnhundert Jahren gekannt haben. Auch die Araber in Spanien kannten es und bedienten sich hufig desselben zu Feuerwerken. Wahrscheinlich brachten sie die Kenntni desselben aus dem Oriente mit. Im zwlften Jahrhundert soll es auch in den Bergwerken des Harzes zur Sprengung des Gesteines gebraucht worden sein. So lt sich wenigstens nicht leugnen, da die Europer schon vor dem Jahre 1350 das Pulver gekannt und gebraucht haben. Damit war es aoer noch nicht fr den Krieg erfunden und also eigentlich auch noch nicht Schiepulver zu nennen. Als solches findet es sich erst um die Mitte des vierzehnten Jahrhunderts, und die gewhnliche Meinung schreibt diese Erfindung einem Francis-caner-Mnche zu Freiburg in Baden, Berthold Schwarz, zu. Dieser, heit es, stampfte einst Schwefel, Kohlen und Sal-peter in einem Mrser und legte hierber einen Stein. Zufl-lig zndete eine Funke diese Masse, und augenblicklich flog der Stein mit einem fchterlichen Knalle gegen die Decke. Er-schrocken stand der Scheideknstler da und staunte der das wunderbare Ereigni. Er wiederholte seine Versuche, und im-mer zeigte sich derselbe Erfolg. Jetzt machte er seine Erfindung weiter bekannt und zeigte, welchen Nutzen man aus derselben im Kriege zur Zerstrung der Stadtmauern, Brcken und an-derer Festungswerke ziehen knne. Es wurden deshalb mrser-hnliche Rhren gemacht, die daher auch den Namen Mrser behielten. In die Mndung derselben wurde jene Mischung, und davor Steine geschoben, und hinten in den geschlossenen Boden des Mrsers ein kleines Loch (Zndloch) gebohrt, um das Pulver anzuznden. Die Stadt Lbeck bauete 1360 die erste Pulvermhle. Allmlig wurden die Mrser zu Kano-nen erweitert. Diese Kanonen, Donnerbchsen genannt, aus welchen zuerst Steine, spter eiserne Kugeln geschleudert wurden, waren von auerordentlicher Gre. Im Jahre 1378 wurden zu Augsburg drei Kanonen gegossen, von denen die grte sogar Kugeln von 127, die mittlere von 70, die kleinste

10. Geschichte des Mittelalters - S. 5

1872 - Münster : Coppenrath
da das wilde Land so reich an ebelem Metalle sei, wie es sich in der Folge fand. Salzquellen gab es in Menge. Diese stanben in solchem Ansehen, da hufige Kriege um sie gefhrt wrben. Ihren Hauptreichthum jedoch enthielten die Wlder. Diese bargen in ihrem Dickicht eine Menge der grten Raub-thiere, die nun schon lange entweder ausgerottet, oder tiefer nach Norden gezogen sind, als Bren, Auerochsen, Elenne, Rennthiere und Raubvgel ohne Zahl. Gegen sie konnte der rstige Deutsche in Zeiten des Friedens Muth und Kampflust stillen; sie gaben Nahrung und Kleidung zugleich. Unter den Vgeln des Waldes war auch der Edelsalk hufig, der, zur Jagd abgerichtet, noch in spterer Zeit dem Ritter ein sehr gesuchtes Vergngen verschaffte. Flsse und Seen wimmelten von groen und schmackhaften Fischen. 3. Deutschlands lteste Bewohner und deren Einrichtungen. Die alten Deutschen hatten weder Städte noch Flecken, nicht einmal zusammenhangende Drfer. Weit zerstreut lagen ihre Htten, damit keine zu nahe Nachbarschaft die Grenzen derselben beenge. Leicht war die Htte erbauet. Sie bestand aus rohen Baumstmmen, durch farbigen Lehm verbunden, oben mit einem Geflecht aus Stroh und Zweigen leicht gedeckt. Wo es gefiel, setzte man sie hin, am frischen Qnell, im stillen Hain, aus steiler Hh, im grnen Thal. Um die Htte lag das Feld. Der Hof-rum wurde mit einem schirmenden Gehege umzunt. Ein Bild solcher Ansiedelung findet sich noch jetzt in dem Kernlande des alten Germaniens, in dem heutigen Westfalen, wo noch jetzt die Hfe, von Holzungen, Wiesen und Saatfeibern umkrnzt, in romantischer Einsamkeit zu liegen pflegen. In solchen Hu-fern ober geschlossenen Hfen wohnte bamals der Deutsche in ungebundener Freiheit. Hier war er allein Herr und Richter, König in der Familie, der alle, die von seinem Gute lebten, und rchte blutig jeden Eingriff in seine Rechte. Eine Anzahl solcher Hse zusammen bildete einen Weiler, mehre Weiler einen Gau. Der
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